Wenn das Essen das Leben bestimmt

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So oder so ähnlich finden viele Menschen den Weg in eine Diät. Suggestiv und die ganzheitliche Komplexität verleugnend lassen wir uns gern an die Hand nehmen und schließen uns einem Gruppendenken an. Psychologisch werden so tief in uns verankerte Bedürfnisse angesprochen, Teil von etwas Größerem zu sein, uns mit Idealen zu identifizieren, aber dabei ganz eigene Entscheidungen zu treffen. 

Die meisten Diätversuche enden jedoch mit Abbrüchen oder weichen neuen Food-Trends, so dass sich letztendlich die vorherigen Gewohnheiten wieder durchsetzen. Typische Folgen sind schließlich Gewichtssteigerungen, der so genannte Jojo-Effekt, die wiederum die nächste Diät begünstigen können. Trifft ein solcher Teufelskreis auf ein ebenso tief in der Psyche verankertes,  negatives Selbstbild, können beispielsweise Schuldgefühle, Kontrollverlustängste oder strenge Leistungserwartungen einen entsprechenden seelischen Teufelskreis auslösen, der nicht selten zu krankheitswertigen Symptomen führen kann. Auf der Ebene des Essens bzw. Ablehnung des Essens erleben betroffene Menschen dann ein Wiedererlangen an Kontrolle über die sichtliche und messbare Veränderung des eigenen Körpergewichts. Werden innere, seelische Spannungen durch Verweigerung von Essen oder selbst ausgelösten Essattacken, vielleicht sogar gefolgt von eigens herbeigeführten Erbrechen versucht zu lösen, so spricht man von Essstörungen. 

Die häufigste Essstörung ist die so genannte Binge-Eating-Störung, also das Verfallen in Essattacken, die häufig mit starkem Übergewicht einhergehen.  Betroffen sind laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ca. 1,6 Prozent der 12- bis 35-jährigen Frauen. An der Ess-Brechsucht, der Bulimia nervosa, leiden in derselben Altersgruppe 1,2 Prozent und der Magersucht, der Anorexia nervosa, ca. 0,6 Prozent. Bislang waren Männer kaum betroffen, wobei jedoch Studien auf eine hohe Dunkelziffer sowie eine zunehmende Häufigkeit aufzeigen. 

Die psychotherapeutische Behandlung der Essstörungen ist komplex und erfordert eine lange Anwendungserfahrung. Die größte Hürde stellt jedoch die Behandlungsmotivation der Patienten dar, die sich, vielleicht zusammen mit erheblichen Einschränkungen der Selbstreflexion und des Denkens in der Mangelernährung in der Magersucht, im Sog des Abnehmens und der Pseudokontrolliertheit befinden können. Meist sind es daher zuerst Angehörige, die Hilfe bei Hausärzten oder Beratungsstellen suchen. 

Die Curtius Klinik verfolgt ein strenges Diätverbot und setzt sich in einem tiefenpsychologisch fundierten, integrativen Therapiekonzept mit den individuellen Schwierigkeiten der Betroffenen auf den Ebenen der Ernährungsbegleitung (Ökotrophologen), der Psychotherapie (Einzel- und körperbezogene Gruppenpsychotherapie sowie Familiengespräche) und der Körperwahrnehmung (Physiotherapie) aktiv auseinander. Der Therapieerfolg ist letzten Endes maßgeblich davon abhängig, dass die Patienten von der guten Zusammenarbeit der stationären und auch ambulanten Angebote wie Psychotherapie, Hausarzt, Ernährungsberatung und Beratungsstellen profitieren.


Kontakt

Curtius Klinik GmbH & Co. KG
Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin
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Text & Fotos: Curtius Klinik