VOM HÖRROHR ZUM MODERNEN HÖRSYSTEM

Taubheit und Hörminderung gab es schon immer. Lange Zeit glaubte man, dass Menschen, die schlecht hören auch geistig zurückgeblieben sind. Ein Missverständnis, das bedauerlicherweise bis ins 16. Jahrhundert andauerte. Menschen wurden wegen ihrer Hörminderung lange Zeit sozial und gesellschaftlich diskriminiert. Erst ein spanischer Mönch namens Pedro Ponce bewies im 16. Jahrhundert, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Hörvermögen und den intellektuellen Fähigkeiten eines Menschen gibt. Er unterrichtete um 1530 erfolgreich die tauben Söhne Pedro und Francisco des Adligen Juan Fernández de Velasco y Tovar im Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprechen.

Die ersten Hörhilfen waren Hörrohre. Es gab sie in vielfältigen Formen und Größen. Sie wurden aus Eisenblech, Silber, Holz, Schneckengehäusen oder Tierhörnern gefertigt. Nicht jeder konnte zu seiner Hörminderung stehen. Daher wurden viele Versuche unternommen, sie zu verbergen. So gab es Hörrohre, die hinter Fächern versteckt wurden und solche, die im Spazierstock integriert waren.

Alexander Graham Bell, der Erfinder des Telefons, war Lehrer von tauben Schülern, verheiratet mit einer tauben Frau und hatte eine taube Mutter. Aus diesem Grund arbeitete er ursprünglich daran, die gesprochene Sprache in elektrische Signale umzuwandeln, um sie tauben Menschen sichtbar zu machen. Als er bemerkte, dass diese Technologie ebenfalls ermöglicht, Sprache über lange Distanzen zu übertragen, schlug die Geburtsstunde des Telefons.

Um 1900 gab es die ersten elektrischen Verstärker. Die ersten Hörgeräte wurden erfunden. Um 1920 waren sie bereits klein genug, um sie in der Handtasche unterzubringen. Durch die fortschreitende Miniaturisierung der Technik wurden auch die Hörgeräte immer kleiner. Um 1940 wurden die ersten Taschengeräte vorgestellt, die an der Brust getragen über ein Kabel mit Lautsprecher an das äußere Ohr angebunden wurden. In den früheren 1960iger Jahren kam das Design auf den Markt, das sich bis heute gehalten hat: Das Hinterdem-Ohr-Gerät (HdO). Seit diesem Zeitpunkt hat sich die Technologie der Hörgeräte, dank den Fortschritten in der Mikroelektronik, rasant entwickelt.

Heutige Hörgeräte verfügen über digitale Technologie und sind mit leistungsstarken Computerchips ausgestattet. Vielfältige Funktionen für bessere Klangqualität, drahtlose Anbindungsmöglichkeiten zeichnen moderne Hörlösungen aus. Doch nicht nur die Technologie, sondern auch die Akzeptanz gegenüber Hörgeräten hat sich verändert. Kleinere Geräte, neue Designs und modische Farbgebungen helfen heute dabei, dass das Tragen von Hörgeräten immer mehr als selbstverständlich erachtet wird.

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