Das Team der Geriatrischen Abteilung in Rendsburg

Altersmedizin in Zeiten von Corona

Der Chefarzt der Klinik für Geriatrie in Rendsburg, André Malinin, sah sich mit seinem Team in den vergangenen Monaten vor besondere Herausforderungen gestellt. In der Geriatrie werden Menschen höheren Lebensalters behandelt, die nach einer schweren Erkrankung ihre Eigenständigkeit zur Bewältigung des Alltags verloren haben und entsprechenden Rehabilitationsbedarf aufweisen. Parallel bestehen außerdem häufig mehrere Begleiterkrankungen. Die Aufgabe des geriatrischen Teams besteht neben der medizinischen Behandlung darin, die Patienten so selbständig wie möglich wieder zu entlassen. Das Behandlungsteam besteht daher aus Mitarbeitern verschiedener Berufsgruppen wie Pflegende, Ärzte, Physio- und Ergotherapeuten, Neuropsychologen und Logo­päden. Hierbei ist der persönliche Kontakt zu den Patienten ein wichtiger Aspekt der täglichen Arbeit.

Durch die Corona-Schutzmaßnahmen hat sich die Arbeit deutlich verändert, so sind Gruppentherapien, die gemeinsame Einnahme von Mahlzeiten sowie die Nutzung von Fernsehräumen wegen der Abstands­regeln nicht oder nur eingeschränkt möglich, sodass der begleitende kommunikative Effekt hier verloren geht. Auch die Kapazität der Tagesklinik musste dadurch eingeschränkt werden, sodass sich die Wartezeiten für dieses wichtige Therapieangebot verlängerten.

Patienten und Behandler empfinden das Tragen eines Mundschutzes als physische und psychische Belastung. Es erschwert die Kommunikation mit häufig höreingeschränkten Patienten, außerdem entfällt für diese die Möglichkeit des Lippenlesens. Auch die Wiedererkennung der Behandler bereitet den Patienten durch die zumindest teilweise Abdeckung des Gesichtes Schwierigkeiten.

Die deutlich eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten über viele Monate waren sowohl für Patienten als auch für Angehörige eine große Belastung. Hieraus erwuchs für die Behandler ein erhöhter Kommunikationsaufwand. Ebenso ist die Vereinsamung der Patienten mit zunehmender Dauer der Pandemie durch vermehrte Depressivität und reduzierte Lebensfreude inzwischen zu spüren.

Nicht zuletzt wurden die häufigen Abstrichtestungen von den Patienten als unangenehm empfunden, die Kommunikation mit den Nachsorgern (Senioreneinrichtungen und ambulante Pflegedienste) wurde durch die Pflicht der Informationsübermittlung der Testergebnisse sehr viel aufwändiger.

Eine weitere Herausforderung für alle stell­te zu Beginn der Pandemie die strikte Trennung der Tagesklinik vom stationären Bereich dar. Die anfangs eingeschränkte ­Bettenkapazität konnte glücklicherweise inzwischen zugunsten der wichtigen Möglichkeit geriatrisch-rehabilitativer Behandlung wieder ausgebaut werden. Trotz der Pandemie wurde in Zusammenarbeit mit der Klinik für Unfallchirurgie die sogenannte Alterstraumatologie, eine von Beginn an gemeinsame Behandlung von Patienten mit unfallbedingten Verletzungen, mit zunächst acht Betten seit Januar 2021 etabliert. Die Klinik für Geriatrie freut sich, weiterhin mit ganzheitlichem Ansatz und in enger Zusammenarbeit mit fast allen Abteilungen der imland Klinik einen wichtigen Beitrag zur Genesung und Rehabilitation leisten zu können – „Wir sind gemeinsam für Sie da!“


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