Bei einer Herzinsuffizienz schafft es der Herzmuskel nicht mehr, die benötigte Menge Blut durch den Körper zu pumpen und damit die Organe mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Es kommt zu einem Rückstau in den Venen und in der Folge sammelt sich Wasser im Gewebe, es bilden sich Ödeme. Dieser Zustand kann sehr plötzlich innerhalb von Stunden oder Tagen eintreten – dann handelt es sich um eine akute Herzschwäche und einen medizinischen Notfall. Eine chronische Herzschwäche entwickelt sich dagegen allmählich, in der Regel über Monate oder Jahre.
„Die Herzinsuffizienz ist keine eigenständige Krankheit, sondern die Folge von verschiedensten Herzerkrankungen, die schließlich zu einer Schwächung der Pumpleistung führen. Häufigste Ursache ist eine koronare Herzerkrankung, also eine Verkalkung der Herzkranzgefäße, eine Arteriosklerose“, erklärt Dr. med. Kadir Yilmaz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie im AMEOS Klinikum Eutin. „Auch ein bereits erlittener Herzinfarkt, ein jahrelanger Bluthochdruck, aber auch Krankheiten wie eine Herzmuskelerkrankung oder ein Herzklappenfehler können zu einer Herzinsuffizienz führen“, so der Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Kardiologie und den Zusatzqualifikationen für Herzinsuffizienz und für Interventionelle Kardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie sowie für Hypertensiologie der Deutschen Hochdruckliga.
Zur Diagnose:
Mit Ultraschall, EKG, Herzkatheter und Labor
Besteht der Verdacht einer Herzschwäche, überweisen Hausärzte für weitere Untersuchungen an eine Kardiologin oder einen Kardiologen, denn zur eindeutigen Diagnose der Herzschwäche und ihrer Ursache sind spezielle Untersuchungen notwendig: Mit einem Herz-Ultraschall, Echokardiografie genannt, können die Größe, Struktur, Pump- und Klappenfunktion des Herzens direkt sichtbar gemacht werden. Ein Elektrokardiogramm (EKG) zeigt an, ob eine verlangsamte Leitung im elektrischen System des Herzmuskels, in der Reizleitung, zur Pumpschwäche beiträgt. Mit einem Langzeit-EKG über 24 Stunden sind Unregelmäßigkeiten des Herzrhythmus zu sehen und ein Belastungs- EKG über sechs Minuten Laufband- oder Fahrradtest gibt Aufschluss über die Leistungsfähigkeit des Herzens bei körperlicher Belastung.
„Im AMEOS Klinikum Eutin können wir alle diagnostischen Untersuchungen durchführen – auch Herzkatheter-Untersuchungen zur Darstellung der Herzkranzgefäße, zur Messung der Druckwerte in den Herzkammern und zur Darstellung der Pumpfunktion des Herzens. Diese Messungen geben uns auch Rückschlüsse auf die Herzund Klappenfunktion“, erklärt der Herz-Kreislauf- Experte Yilmaz. Die Herzkatheter-Untersuchung wird in einem speziellen Röntgenraum, dem Herzkatheterlabor, durchgeführt und dauert ungefähr 30 bis 45 Minuten.
„Noch immer glauben viele Menschen, dass ein „schwaches Herz“ eine normale Alterserscheinung ist und zum Älterwerden dazu gehört. Doch eine präzise Diagnostik zur Ursachenfindung und eine frühe und konsequente Therapie sind wichtig, um ernste Folgen zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern“, sagt Dr. med. Kadir Yilmaz und rät: „Achten Sie auf Veränderungen, denn niemand kennt Ihren Körper besser als Sie selbst!“

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AMEOS Klinikum Eutin
Klinik für Kardiologie
Chefarzt Dr. med. Kadir Yilmaz, MBA, FESC
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Text: AMEOS Klinikum Eutin · Fotos: © AMEOS – Tatjana Kay