Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen

Die Medizin- und Gesundheitsbranche bietet viele Berufe, die unterschiedliche Tätigkeitsbereiche und Aufgabenfelder umfassen. Wer eine Ausbildung im Gesundheitswesen machen will, ent-scheidet sich nicht nur für einen verantwortungsvollen Job, sondern auch für eine Zukunfts-perspektive. Inzwischen arbeiten in Deutschland mehr als 7,4 Millionen Menschen im Gesundheits-wesen, das sind eine Millionen Menschen mehr als noch vor zehn Jahren. Damit ist jeder sechste Erwerbstätige in dieser Branche tätig. Außerdem ist die Branche vielseitig und steht nicht still. Denn auch im Gesundheitssektor gibt es digitale Veränderungen, die das Arbeiten in diesem Bereich besonders spannend machen. Wir stellen Ihnen die beliebtesten Ausbildungsberufe vor, die im Medizin- und Gesundheitswesen in Norddeutschland angeboten werden.


Hörakustiker*innen

Hörakustiker*innen führen Hörtests durch und beraten Kund*innen bei der Auswahl von Hörsystemen.

Ausbildungsart: In Betrieben des Hörgeräteakustiker-Handwerks und bei industriellen Herstellern von Hörsystemen

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Erforderlicher Schulabschluss: Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hochschulreife ein.

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Betriebe des Hörgeräteakustiker-Handwerks
  2. Industrielle Hersteller von Hörsystemen

Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen

Kaufleute im Gesundheitswesen planen bzw. organisieren Geschäfts-und Leistungsprozesse, entwickeln Dienstleistungsangebote und übernehmen Aufgaben im Qualitätsmanagement oder Marketing.

Ausbildungsart: Duale Ausbildung in Industrie und Handel (geregelt durch Ausbildungsverordnung)

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Erforderlicher Schulabschluss: Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife ein.

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Krankenhäuser
  2. Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen
  3. Medizinische Labore oder Arztpraxen
  4. Krankenversicherungen und Rettungsdienste
  5. Altenpflegeheime oder ambulante Alten- und Krankenpflege

Anästhesietechnische Assistent*innen

Anästhesietechnische Assistent*innen wirken bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge von Narkosen mit.

Ausbildungsart: Schulische Ausbildung an Berufsfachschulen (bundesweit einheitlich geregelt)

Ausbildungsdauer: 3 bis 5 Jahre (Vollzeit/Teilzeit)

Erforderlicher Schulabschluss: Mittlerer Bildungsabschluss oder ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer mindestens zweijährigen abgeschlossenen Berufsausbildung.

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Anästhesieabteilungen von allgemeinen Krankenhäusern, Fach- oder Hochschulkliniken
  2. Ambulante Operationszentren
  3. Facharztpraxen, die ambulante Operationen durchführen

Operationstechnische Assistent*innen

Operationstechnische Assistent*innen betreuen Patient*innen vor und nach Operationen, bereiten Operationseinheiten vor und assistieren bei Eingriffen.

Ausbildungsart: Schulische Ausbildung an Berufsfachschulen (bundesweit einheitlich geregelt)

Ausbildungsdauer: 3 bis 5 Jahre (Vollzeit/Teilzeit)

Erforderlicher Schulabschluss: Vorausgesetzt wird in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss oder ein Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer mindestens zweijährigen abgeschlossenen Berufsausbildung.

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Krankenhäuser und Fach- oder Universitätskliniken
  2. Ambulante Operationszentren

Medizinische Fachangestellte

Medizinische Fachangestellte assistieren Ärzt*innen bei der Untersuchung, Behandlung, Betreuung und Beratung von Patient*innen und führen organisatorische und Verwaltungsarbeiten durch.

Ausbildungsart: Duale Ausbildung im Bereich Freie Berufe (geregelt durch Ausbildungsverordnung)

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Erforderlicher Schulabschluss: Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Arztpraxen aller Fachgebiete
  2. Krankenhäuser und andere Institutionen und Organisationen des Gesundheitswesens
  3. Medizinische Labore
  4. Betriebsärztliche Abteilungen in Unternehmen

Orthopädietechnik-Mechaniker*in

Orthopädietechnik-Mechaniker*innen versorgen Patient*innen mit orthopädietechnischen Hilfsmitteln. Sie stellen z.B. künstliche Gliedmaßen, Schienen und Bandagen her oder montieren Gehhilfen und Rollstühle und passen sie an.

Ausbildungsart: Duale Ausbildung im Handwerk (geregelt durch Ausbildungsverordnung)

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Erforderlicher Schulabschluss: Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife oder mittlerem Bildungsabschluss ein.

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Orthopädietechnik- und Rehawerkstätten
  2. Sanitätshäuser

Pflegefachmann/-frau

Pflegefachleute betreuen und versorgen Menschen in allen Versorgungsbereichen der Pflege. Außerdem führen sie ärztliche Anordnungen durch, assistieren bei ärztlichen Maßnahmen, dokumentieren Patient*innendaten und wirken bei der Qualitätssicherung mit.

Ausbildungsart: Ausbildung an Berufsfachschulen für Pflege (bundesweit einheitlich geregelt)

Ausbildungsdauer: 3 bis 5 Jahre (Vollzeit/Teilzeit)

Erforderlicher Schulabschluss: Für die Ausbildung wird i. d. R. ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Die Pflegeschulen wählen Bewerber*innen nach eigenen Kriterien aus.

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Krankenhäuser, Facharztpraxen oder Gesundheitszentren
  2. Altenwohn- und -pflegeheime oder Hospize
  3. Ambulante Pflegedienste
  4. Einrichtungen der Kurzzeitpflege
  5. Wohnheime für Menschen mit Behinderung

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer*in

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer*innen unterstützen Fachkräfte wie Pflegefachleute bei der Versorgung und Pflege von Patient*innen. Sie wirken bei Therapiemaßnahmen mit und sorgen für Sauberkeit und Hygiene auf der Station.

Ausbildungsart: Schulische Ausbildung an Berufsfachschulen (landesrechtlich geregelt)

Ausbildungsdauer: 1 bis 4 Jahre (Vollzeit/Teilzeit)

Erforderlicher Schulabschluss:Hauptschulabschluss (je nach Bundesland auch Berufsreife, Berufsbildungsreife, erster allgemeinbildender Schulabschluss, erfolgreicher Abschluss der Mittelschule)

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Krankenhäuser, Kliniken, Facharztpraxen & Gesundheitszentren
  2. Altenwohn- und -pflegeheime
  3. Wohnheime für Menschen mit Behinderung
  4. Einrichtungen der Kurzzeitpflege
  5. Ambulante soziale Dienste

Medizinisch-technische Laboratoriumsassistent*innen

Medizinisch-technische Laboratoriumsassistent*innen führen Laboruntersuchungen zur Krankheitsvorsorge, -erkennung und -behandlung durch.

Ausbildungsart: Schulische Ausbildung an Berufsfachschulen (bundesweit einheitlich geregelt)

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Erforderlicher Schulabschluss: Für die Ausbildung wird i. d. R. ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Die Berufsfachschulen wählen Bewerber*innen nach eigenen Kriterien aus.

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Krankenhäuser
  2. Arztpraxen
  3. Medizinische Labore
  4. Blutspendedienste

Zahnmedizinische*r Fachangestellte*r

Zahnmedizinische Fachangestellte assistieren Zahnärzt*innen bei Untersuchungen und Behandlungen, empfangen und betreuen die Patient*innen und organisieren die Praxisabläufe.

Ausbildungsart: Duale Ausbildung im Bereich Freie Berufe (geregelt durch Ausbildungsverordnung)

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Erforderlicher Schulabschluss: Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss ein.

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Zahnarztpraxen
  2. Kieferorthopädische, oral- und kieferchirurgische Praxen
  3. Zahnkliniken
  4. Hochschulinstitute für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

Heilerziehungspfleger*in

Heilerziehungspfleger*innen sind für die pädagogische, lebenspraktische und pflegerische Unterstützung und Betreuung von Menschen mit Behinderung zuständig. Sie begleiten die zu Betreuenden stationär und ambulant bei der Bewältigung ihres Alltags.

Ausbildungsart: Schulische Aus- bzw. Weiterbildung an Fachschulen (landesrechtlich geregelt)

Ausbildungsdauer: 2 bis 5 Jahre (Vollzeit/Teilzeit)

Erforderlicher Schulabschluss: Für die Aus- bzw. Weiterbildung werden i. d. R. ein mittlerer Bildungsabschluss, eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine mehrjährige einschlägige Berufstätigkeit vorausgesetzt.

Typische Arbeitgeber*innen:

  1. Tagesstätten, Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderung
  2. Werkstätten für Menschen mit Behinderung
  3. Einrichtungen der Sozialpsychiatrie
  4. Kindertageseinrichtungen
  5. Schulen

Kontakt

Weitere Informationen zu den einzelnen Ausbildungsberufen finden Sie im BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit unter:

berufenet.arbeitsagentur.de


Text: Gesund im Norden, BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit · Fotos: iStock