Wir sprechen mit Chefarzt Dr. Timo Specht, der als erfahrener Experte die Abteilung aufgebaut hat und nun leitet.
Herr Dr. Specht, worum geht es in der Psychosomatischen Rehabilitation, und was unterscheidet diese von einer ambulanten Psychotherapie?
Es gibt mehrere wichtige Unterschiede: Zum einen ist die Reha „multimodal“. Das bedeutet, sie setzt sich aus vielen unterschiedlichen Therapiebausteinen zusammen, die sich ergänzen und gemeinsam ein Ganzes ergeben. Neben Einzel- und Gruppentherapie und Psychotherapie spielen also auch Sport und Bewegung, Entspannung, Kunsttherapie, Beratungen, Seminare und die ärztliche Mitbehandlung begleitender körperlicher Erkrankungen eine wichtige Rolle.
Zum anderen ist es bei der Reha von großem Vorteil, dass die Menschen aus ihrem sozialen Umfeld und ihren alltäglichen Belastungen herausgenommen werden. So haben sie den Rücken frei, um sich in Ruhe mit ihrer eigenen Problematik auseinander zu setzen und sich darüber gleichzeitig mit anderen Betroffenen austauschen zu können.
Psychosomatische Medizin ist keine reine „Seelen-Medizin“. Vielmehr werden körperliche Symptome, seelische Belastungen und die Lebensumstände betrachtet.
Welche Erkrankungen werden in der neuen Abteilung denn vor allem behandelt?
Die wichtigsten Hauptdiagnosen sind Depressionen und depressive Angst-Störungen, somatoforme und somatische Belastungsstörungen, Erschöpfungssyndrome, Burn-Out, Trauer und andere Reaktionen auf schwerwiegende Lebensereignisse. Außerdem hat die Klinik am Kurpark Bad Schwartau die Möglichkeit, mit besonderer, berufsbezogener Schwerpunktsetzung zu behandeln.
Was genau erwartet Patienten in einer Psychosomatischen Reha in Bad Schwartau?
Zunächst wird es darum gehen, gemeinsam einen vollständigen Blick auf die oft komplexe Belastung der Menschen zu bekommen. Es werden seelische Problematiken, k.rperliche Beschwerden und die konkreten Schwierigkeiten, mit denen sie in ihrem Leben und ihrem Alltag konfrontiert sind, gemeinsam betrachtet. Die Betroffenen müssen sich in ihrer Situation verstanden fühlen, damit dann gemeinsam daraus ein Behandlungsplan erstellt werden kann. Dabei geht es weniger um ein „passiv behandelt werden“, sondern vor allem um eine „Wendung ins Aktive“, d. h. die Patienten sollen etwas dazu lernen und neuen Antrieb bekommen, damit die Reha auch einen langfristigen Effekt haben kann.
Was ist das Ziel am Ende einer psychosomatischen Reha, bin ich dann „geheilt“?
Den Erfolg einer Reha-Maßnahme kann man eigentlich nicht am Tag der Entlassung feststellen. Vielmehr zeigt sich erst im Alltag nach Tagen, Wochen oder Monaten, ob die Reha erfolgreich war. Es geht um die Erweiterung des „Alltagsbewältigungswerkzeugkastens“, darum, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, etwas zu lernen und mitzunehmen, was einem auch auf lange Sicht hilft, den Alltag besser bewältigen zu können. Auch geht es um die Erkenntnis, welche Dinge geändert werden können und wie man mit Situationen und Lebensumständen umgeht, die nicht geändert werden können. Ziel ist damit nicht so sehr die Heilung von Menschen, sondern der Abbau von Gefühlen der Ohnmacht und der Hilflosigkeit und dafür zu sorgen, dass das, was im Leben wichtig ist, wieder besser gelingen kann.
Warum sollte man sich für eine Reha in Bad Schwartau entscheiden?
Die Klinik Am Kurpark Bad Schwartau verfügt über lange Erfahrung im Rehabilitationsbereich und hält sich über die neuesten Therapieverfahren immer auf dem laufenden. Davon profitieren die Psychosomatischen Patienten. In Einzel- und Gruppengesprächen wird den Patienten ein Raum geschaffen, in dem sie sich ihren wichtigsten Fragen stellen können, und sie werden begleitet bei der Suche nach Antworten.
Durch unterschiedliche Kompetenzen im Team ist die Klinik am Kurpark Bad Schwartau breit aufgestellt und kann eine Versorgung auf hohem Niveau sicherstellen: Wir haben Mitarbeiter mit Facharztqualifikationen für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychiatrie und Psychotherapie, Physikalische und Rehabilitative Medizin und Innere Medizin. Andere bringen eine psychotherapeutische Ausbildung in allen wissenschaftlich anerkannten Therapieschulen (Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Therapie, systemische Therapie sowie Trauma spezifische Psychotherapie) mit. Zusatzqualifikationen in den Bereichen Ergotherapie und Physio-, Sport- und Bewegungstherapie runden unser Qualitätsspektrum ab und ermöglichen, auch in Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen, einen ganzheitlichen Behandlungsansatz.
Gleichzeitig soll dies auch mit Erholung, Spaß und Begegnung verbunden sein. Die Lage der Klinik, unmittelbar zwischen Stadtkern und großem Kurpark, der Nähe zu Lübeck und zum Meer ist dafür ideal.
Bei Fragen rund um die Beantragung einer Reha-Maßnahme, wenden Sie sich gern an die Patienteninformation.
Kontakt
Asklepios Klinik am Kurpark
Bad Schwartau
Am Kurpark 6-12
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