Gynäkologische Psychosomatik: Curtius Klinik Bad Malente

Eine tiefe Traurigkeit nach der Geburt des eigenen Kindes, die Herausforderungen der Krankheitsbewältigung nach gynäkolo­gischen Eingriffen und Tumorerkrankungen, belastende Beschwerden in den „Wechseljahren“ oder auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr – viele Frauen leiden im Stillen.

Gründe hierfür sind vielfältig. Schamgefühle und gesellschaftliche Rollenerwartungen an das „Frau-Sein“, fehlende Wissensvermittlung bzgl. der genannten Probleme und das ohnehin erhöhte Risiko für die Entwicklung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen (insbesondere Angststörungen und Depressionen) sind nur einige Wesentliche von ihnen.

Dabei ist psychotherapeutisch-psychosomatische Unterstützung durchaus gegeben und verfügbar und wird an vielen gynäkologischen und psychosomatischen Kliniken, aber auch ambulanten Schwerpunktpraxen, angeboten. An der Universitätsklinik in Bonn wird beispielsweise seit 1997 intensiv in dem Gebiet geforscht, vernetzt und gelehrt.

Auch im Norden des Landes etablieren sich entsprechende Behandlungsangebote, welche in folgenden Störungsfeldern Hilfe anbieten:

  • in krisenhaften Lebenssituationen in Zusammenhang mit unerfülltem Kinderwunsch, Komplikationen in der Schwangerschaft (z. B. Schwangerschaftserbrechen, vorzeitige Wehen, Diagnose schwerer Erkrankungen des Kindes im Mutterleib) und nach der Geburt (z.  B. Wo­chenbettdepression), Verlusterfahrungen (z.  B. bei Fehlgeburt, Totgeburt, Schwangerschaftsabbruch oder perinatalem Tod des Kindes) bei psychosomatischen Erkrankungen oder psychischer Verstärkung von Erkrankungen mit oder ohne organmedizinischen Befund (z. B. chronische Unter­leibschmerzen, Endometriose, PMDS/Prämenstruelle Dysphorische Störung, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Vaginismus, Vulvodynien)
  • bei erhöhtem Risiko für Entwicklung psychischer und psychosomatischer Störungen, z. B. bei psychischer Vorerkrankung.
  • bei der Krankheitsbewältigung im Zusammenhang mit gynäkologischen Eingriffen oder Tumoren. Die angebotenen Behandlungsinhalte umfassen Interventionen und Beratung im Einzelsetting zur Diagnostik und Therapie, aber auch die Einbeziehung von Partnern und ggf. auch anderen Familienangehörigen, was in den meisten Fällen unerlässlich ist. Zudem sollte die Mitarbeit von Fachpflegekräften, Physiotherapeut*innen und Hebammen geprüft werden. Im Rahmen eines zumeist initial ambulanten Behandlungssettings sollte eine Behandlungsplanung inkl. Entscheidung über ambulante, teilstatio­näre oder stationäre Behandlungsoptionen erfolgen. Hier stellt die postpartale Depres­sion aufgrund häufig schwerer Krankheitssymptome in vielen Fällen eine Notfallindikation zur zeitnahen psychosomatischen Behandlung dar.

Vor dem Hintergrund der Häufigkeit gy­näkologisch-psychosomatischer Erkrankungen und den zur Verfügung stehenden Behandlungsoptionen sollten Frauen weniger „still leiden“ müssen, das Wissen über das Störungsspektrum verbreitert und Schamgefühle überwunden werden.
 


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Curtius Klinik GmbH & Co. KG
Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin
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Text: Clemens Medlin · Fotos: Curtius Klinik