BEWEGUNG – BAUSTEIN DER GANZHEITLICHEN BEHANDLUNG

Der Frühling kommt – die Sonne steigt höher – die Menschen erwachen aus dem Wintermodus – neue Energie wird spürbar. Viele Menschen empfinden die spürbar erwachende Energie als Herausforderung, diese möglichst effektiv und bewegt für sich zu nutzen.

Die Jahreszeit wird wieder freundlicher, und es steigt die Präsenz verschiedener Sportund Bewegungsangebote, ob medial, in Sportvereinen oder Fitnessstudios. Und alle Angebote präsentieren sich mit einem ganz bestimmten Aufforderungscharakter. Es stellt sich schnell die Frage, welche Bewegung ist die richtige für mich? Nicht für jeden Menschen ist das Nordic Walking passend oder der Gang in ein Fitnessstudio optimal, auch wenn es durch bestimmte auffordernde Slogans suggeriert wird.

Dass Bewegung vielseitig und ganzheitlich auf Körper, Geist und Seele wirkt, ist unumstritten. Damit sich diese umfassende Wirkung einstellen kann, lohnt es sich, Bewegung als ein sehr individuelles Thema zu verstehen und einen Blick in die eigene Persönlichkeit zu wagen.

In der Curtius Klinik – einer Klinik für psychosomatische Medizin – wird der Behandlungsbaustein Bewegung sehr ganzheitlich und individuell betrachtet. Jeder Mensch kommt mit unterschiedlichen somatischen sowie psychomentalen Voraussetzungen und Präferenzen zur Behandlung. In diesem Zusammenhang zeigt sich sehr schnell: Bewegung ist nicht gleich Bewegung – und pauschale Angebote führen weniger zu dem Ziel einer bewegungsbezogenen Nachhaltigkeit.

 

Bewegung wirkt ganzheitlich, wenn sie, begleitet von einer intrinsischen Motivation, regelmäßig und über einen langen Zeitraum aufrechterhalten wird. Bereits im Aufnahmeprozess wird die Selbstreflektion und Selbstwirksamkeit zum Thema Bewegung angeregt. Es wird individuell abgestimmt, welche Bewegungsformen passen zur aktuellen Situation von Körper, Geist und Seele. Dabei ist unbedingt zu berücksichtigen, aus welcher Situation die Menschen in den stationären Aufenthalt kommen. War der Alltag zuvor sehr isoliert und bewegungsentwöhnt oder mit grenzüberschreitenden Tätigkeiten überlagert und überfordernd? Dieses sind wichtige Informationen, um bewegungstherapeutisch einen richtungsweisenden Impuls geben zu können und möglicherweise eine Art „Perspektivwechsel“ einzuleiten.

Lediglich aus Vernunft ein Bewegungsangebot durchzuführen, welches möglicherweise gerade medial besonders präsent ist, einfach zugänglich oder von Freunden sehr geschätzt wird, führt häufig zu einem ärgerlichen, schnellen Ausstieg. Das bedeutendste Kriterium für eine langanhaltende, gut in den Alltag integrierte Bewegung, aus dieser sich Spaß und Freude gewinnen lassen, ist die individuelle Begeisterungsfähigkeit. Begeistert sein bedeutet in diesem Zusammenhang: Sich von der eigenen Persönlichkeit, Präferenzen und Bedürfnissen mit einer bestimmten Bewegung zu identifizieren. Dafür ist es notwendig, sich selbst zu kennen. Wie sieht der Alltag und das Berufsleben aus, und welche Bedürfnisse und Ressourcen lassen sich daraus ableiten?

Dieses Vorgehen lässt sich sehr gut aus dem therapeutischen Setting in den Freizeitbereich übertragen.


Kontakt

Curtius Klinik GmbH & Co. KG
Fachklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
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Text: Nadia Schröder, Abteilungsleitung Physiotherapie · Fotos: Curtius Klinik