37. DITHMARSCHER KOHLTAGE

Vom 19. bis 24. September 2023 dreht sich alles um das knackige Feldgemüse!

Auf dem nährstoff reichen Marschboden hinter den Deichen Dithmarschens ist ein ganz besonderes Gemüse zu finden: Kohl – und dieser soweit das Auge reicht! In den Weiten der Marsch, in ursprünglicher Landschaft und im gesunden Nordseeklima ist er zu Hause. Heute gedeihen in Europas größtem zusammenhängendem Anbaugebiet auf mehr als 3.000 Hektar fruchtbarem Marschboden jährlich über 90 Millionen Kohlköpfe. Der gute Ruf und der gute Geschmack des Dithmarscher Kohls haben sich auch europaweit durchgesetzt. 2014 wird das vitamin- und mineralstoff reiche Gemüse ins europäische Qualitätsregister eingetragen und genießt seither EU-Herkunftsschutz.

1986 riefen Landwirtschaft, Gastronomie und Tourismus die Dithmarscher Kohltage ins Leben – ein Fest der Region rund um die so genannte Zitrone des Nordens und zugleich das größte Ereignis im Herbst an der schleswig-holsteinischen Westküste. Das kultige Ernte-Event findet dieses Jahr bereits zum 37. Mal mit vielen bunten Veranstaltungen rund um das leckere und gesunde Gemüse statt.

Die alljährlichen Dithmarscher Kohltage feiern das Kult-Gemüse und setzen den Kohl festlich in Szene. Während der zahlreichen Markt- und Stadtfeste in ganz Dithmarschen erwartet die Besucherinnen und Besucher ein abwechslungsreiches Programm mit kulinarischen und kulturellen Highlights. Kohlanschnitt und damit offizieller Beginn der Kohltage ist am 19. September beim
Kohlosseum in Wesselburen.

Viele Gaststätten in ganz Dithmarschen nehmen an den Kohltagen teil und zaubern viele köstliche Gerichte in deren Mittelpunkt das vitaminreiche Gemüse steht.

Kohl als Markenzeichen Dithmarschens

Dass Kohl zum Markenzeichen für die Region werden konnte, ist vor allem dem Wesselburener Gärtner Eduard Lass zu verdanken. Er revolutionierte und erforschte Ende des 19. Jahrhunderts den Gemüseanbau in Dithmarschen.

Zu Beginn der 1890er Jahre lagen die Korn und Viehpreise so niedrig, dass eine Alternative gefunden werden musste. Auch die Zuckerrübe galt derzeit als unrentables Gemüse. Somit begann Eduard Lass, mit dem Gemüseanbau zu experimentieren. Das führte schnell zu Erfolg: durch die optimalen Bodenbedingungen und den ständigen leichten Wind, der als natürlicher Schädlingsbekämpfer agiert, konnte der Kohl prächtig heranwachsen und schon bald gewinnbringend angebaut werden. Er zog die Setzlinge schon fast agrarindustriell in speziellen Beeten bzw. Holzkisten heran, um während der Entwicklung der jungen Pflanze eine genaue Qualitätskontrolle sicherstellen zu können. Danach wurden die Setzlinge an die Vertragsbauern in ganz Dithmarschen ausgeliefert. So wurden Kohlanbau und Kohlvermarktung bald zu einem der wichtigsten Zweige der Dithmarscher Landwirtschaft.

Durch den Kohl erlebte Dithmarschen eine neue Blütezeit und viel Geld floss in die Region. In der alten Wesselburener Zuckerrübenfabrik entstand eine moderne Sauerkraut-Konserven-Fabrik. Von hier aus gelangte der Kohl nach ganz Europa. Heute befindet sich auf dem historischen Gelände das „Kohlosseum“ mit einem Museum über Kohlanbau und -verarbeitung, einem Bauernmarkt mit Delikatessen aus der Region und der Krautwerkstatt mit Live-Vorführungen. Im Kohlosseum in Wesselburen erfahren Besucherinnen und Besucher alles rund um den Kohl. Eine einmalige Ausstellung über die Anpflanzung und Verarbeitung des gesunden Gemüses sowie die Herstellung von Sauerkraut wird im historischen Gebäude der ehemaligen Sauerkrautfabrik gezeigt. Mit dem Kohlanschnitt beim Kohlosseum in Wesselburen kehrt das Fest zu den Wurzeln
des Kohlanbaus zurück.

Edles Amt

Botschafterinnen der Dithmarscher Kohltage sind die beiden Kohlregentinnen: Ihr Amt genießt hohes Ansehen unter den Dithmarscher Bürgern, schließlich weist es auf die bewegte Vergangenheit Dithmarschens als erste freie Bauernrepublik Europas zurück. Die Kohlregentinnen müssen sich gut in der regionalen Landwirtschaft und vor allem natürlich mit Kohl und seinen vielen unterschiedlichen Varianten auskennen. Ihre Aufgabe ist es, das Dithmarscher Anbaugebiet öffentlich zu vertreten. Dazu gehören auch das Wissen über Anbau und Verarbeitung, die Zubereitung von traditionellen Kohlgerichten und die Inhaltsstoffe von Kohl. Die diesjährigen Kohlregentinnen Inken III. und Luisa I. kennen sich bestens mit dem Feldgemüse aus. Sie werben sowohl vor Ort als auch überregional für Dithmarschen.

Hofläden

Typisch für Dithmarschen sind Hofläden mit knackfrischem Gemüse, das eben noch auf dem Feld gestanden hat. Nicht nur Kohl in allen Varianten sondern auch zum Beispiel Kartoffeln, Steckrüben, Porree, Sellerie und Rote Bete fühlen sich auf den Äckern der Region wohl. Daneben bieten viele Familienbetriebe Fleisch, Wurst, Eier, Käsespezialitäten, Honig oder Konfitüren aus eigener Herstellung an.


Weitere Infos

Alle weiteren Infos zu den Dithmarscher Kohltagen vom 19. bis 24. September finden Interessierte auf www.dithmarscher-kohltage.de.
Unter www.echt-dithmarschen.de/prospekte können Sie ganz bequem die Kohltage-Broschüre bestellen, durchblättern und herunterladen. Sie gibt einen Überblick der teilnehmenden Gastronomien, spannende Hintergrundinformationen über das Kultgemüse und Highlights aus dem Veranstaltungsprogramm. Die „Landcafés und Hofläden“-Broschüre weist Ihnen den Weg zu frischem Gemüse und köstlichen Torten.


Text: Dithmarschen Tourismus e. V
Fotos: Dithmarschen Tourismus e. V./M.Knabe; Dithmarschen Tourismus e. V./
Photocompany; Dithmarschen Tourismus e. V./H. Holtschneider